Question 1

Was ist proximale tibialis posterior Tendinopathie?

Accepted Answer

Die Tibialis posterior Tendinopathie (oder Tendinitis) ist eine Sehnenentzündung und eine der häufigsten Ursachen für Schmerzen an der Innenseite des Sprunggelenks bei Läufern. Es handelt sich um eine Überlastungsverletzung, die in der Regel durch übermäßiges Einknicken des Fußes oder Sprunggelenks nach innen (Überpronation) oder durch eine zu schnelle Steigerung der Trainingsintensität verursacht wird.

Question 2

Symptome einer tibialiis posterior Tendinopathie

Accepted Answer

Der hintere Schienbeinmuskel befindet sich tief im Inneren der Wade. Seine Sehne verläuft entlang des Sprunggelenks, hinter dem Innenknöchel (Malleolus medialis), und setzt an der Innenseite des Fußgewölbes sowie an der Unterseite des Fußes an. Eine Sehnenentzündung kann in jedem dieser Bereiche auftreten.Wenn du eine Tibialis-posterior-Tendinopathie hast:

Hast du normalerweise Schmerzen an der Innenseite des Fußes und des Sprunggelenks. Vielleicht hast du ein intensives drückendes oder brennendes Gefühl etwas weiter oben im Bein, im unteren Viertel.
Können an der Innenseite des Sprunggelenks und Fußes Schwellungen auftreten.
Kommt der Schmerz normalerweise langsam im Laufe des Tages oder während einer Trainingseinheit. Oft spürst du den Schmerz auch nicht direkt, sondern erst am nächsten Morgen.
Hast du, wenn du still sitzt oder schläfst eigentlich keine Schmerzen.
Fühlt sich die Sehne morgens oder nach längerem Stillsitzen besonders steif an. Dann schmerzt sie auch am meisten. Wenn du dich dann bewegst, wird die Sehne aufgewärmt und der Schmerz lässt nach. Der Schmerz kann aber auch über den ganzen Tag anhalten und dazu führen, dass du hinkst.
Sind die Symptome vielleicht am Anfang eines Laufs am stärksten, lassen aber nach, wenn die Sehne warm wird, nur um dann ein paar Stunden später meist verstärkt zurückzukommen.
Halten die Schmerzen an, wenn die Sehne weiter gereizt wird. Laufen wird dann unmöglich und selbst Gehen ist schmerzhaft.
Fühlt es sich vielleicht gut an, wenn du deine Waden dehnst. Häufig verschlimmern sich aber die Symptome im Laufe des Tages.
Verstärkt langes Stehen deine Schmerzen.
Ist es oft anstrengender bergauf- und bergab zu gehen, als auf einer ebenen Fläche.
Wirkt sich auch das Gehen auf unebenem Boden auf deine Symptome aus. Setzt dein Fuß auf der abschüssigen Fläche auf, verringern sich deine Schmerzen. Setzt er aber auf der steileren Fläche auf, werden deine Schmerzen durch mehr Pronation verstärkt.

Nicht alle haben die gleichen Symptome und die Entzündung kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Wenn du starke Schmerzen hast, heißt das aber nicht unbedingt, dass du eine ernsthafte Verletzung hast – es bedeutet nur, dass deine Sehne sehr gereizt ist und eine Pause braucht.

Wenn du beim Gehen einen plötzlichen Schmerz verspürst oder denkst, dass etwas gerissen ist, solltest du sofort zum Arzt gehen. Vielleicht ist dann deine Sehne gerissen.

Question 3

Wann muss ich zum Arzt?

Accepted Answer

Frage deinen Arzt oder Physiotherapeuten, bevor du die App verwendest. So bist du sicher, dass die Diagnose richtig ist und dass du bereit für die Reha-Übungen bist.Wenn du nach Beginn der Reha Bedenken wegen deiner Verletzung hast, solltest du diese mit deinem Arzt besprechen, vor allem, wenn:

Du einen plötzlichen, stechenden Schmerz oder ein Knacken spürst, so als würde dir jemand gegen das Bein treten, oder wenn du bemerkst, dass sich dein Fußgewölbe verformt – vielleicht ist deine Sehne gezerrt oder gerissen. Für Sehnenzerrungen oder -risse ist der Behandlungsplan der App nicht geeignet.
Ein Bluterguss auftritt – die Tibialis-posterior-Tendinopathie verursacht keine Blutergüsse.
Dein Bein (Oberschenkel, Wade oder Fuß) geschwollen, rot oder heiß ist oder pocht – das könnte auf ein Blutgerinnsel hindeuten, das ärztlich versorgt werden muss.
Dich die Schmerzen nachts wach halten oder beim Schlafen stören.
Du ein Kribbeln oder Stechen im Bein spürst. Das kann auf einen verletzten Nerv hinweisen. In diesem Fall ist unser Reha-Plan möglicherweise nicht für dich geeignet.
Deine Symptome schlimmer werden.
Deine Verletzung nicht heilt wie erwartet (siehe Heilungsdauer unten).

Wenn du an einer chronischen Erkrankung leidest, wie z. B. Osteoporose, Herzerkrankung oder chronische Entzündung, sind die Reha-Pläne in der App wahrscheinlich nicht für dich geeignet. Bitte sprich mit deinem Arzt, bevor du die App verwendest.

Question 4

Was verursacht eine proximale eine Tibialis posterior Tendinopathie?

Accepted Answer

Der hintere Schienbeinmuskel hilft dir, übermäßiges Einknicken des Fußes und des Sprunggelenks nach innen (Überpronation) beim Stehen, Gehen und Laufen zu vermeiden. Außerdem stützt er gemeinsam mit der Plantarfaszie das Fußgewölbe.Die Tibialis-posterior-Tendinopathie ist eine Überlastungsverletzung, die plötzlich nach einer anstrengenden Trainingseinheit auftreten kann oder sich langsam entwickelt.Eine plötzliche Überlastung kann auftreten, wenn du viel härter trainierst als sonst, z. B. bei deutlich längeren oder schnelleren Trainingseinheiten oder auf hügeligem Untergrund.Die Ursachen für eine allmähliche Überlastung sind in der Regel:

Zu wenig Erholungszeit zwischen den Trainingseinheiten oder
Zu viele intensive Trainingseinheiten kurz hintereinander.

Andere Faktoren, die dazu beitragen, sind:

Schlechte Stabilität im Sprunggelenk – Sind die Bänder oder Muskeln in deinem Fuß oder Sprunggelenk zu schwach, kann dein Fuß übermäßig nach innen einknickt.
Schlechte Rumpf- und Hüftstabilität – Eine schwache Rumpf- und Hüftmuskulatur kann dazu führen, dass deine Beine und Füße sich übermäßig nach innen drehen.
Zu große Schrittlänge beim Laufen – Kommt dein Fuß zu weit vorne auf, wirken beim Aufkommen auf dem Boden mehr Kräfte auf deinen Körper und die Sehne deines hinteren Schienbeinmuskels wird stärker belastet.
Hohe, starre Fußgewölbe oder steife Sprunggelenke – Können die Dehnung des Fußes in Richtung Fußrücken (Dorsalflexion) einschränken und zu übermäßigem Einknicken des Fußes nach innen (Überpronation) führen.
Wechsel zu weicheren oder einfacheren Schuhen – Dein Fuß hat weniger Halt, sodass die Muskeln und Sehnen in deinem Sprunggelenk mehr arbeiten müssen.
Sprunggelenksverstauchungen – Können die Sehne des hinteren Schienbeinmuskels verletzten und bei falscher Behandlung zu einer Sehnenentzündung führen.
Wechseljahre – Sinkt der Östrogenspiegel, produziert und repariert der Körper auch weniger Kollagen. Damit erhöht sich das Risiko einer Sehnenverletzungen.
Spezielle Antibiotika, sog. Fluorchinolone – Diese Medikamente können Sehnenprobleme verursachen, u. A. Sehnenentzündungen und -risse.
Entzündliche Erkrankungen – Z. B. können Gicht, rheumatoide Arthritis oder Schuppenflechte Schmerzen verursachen, die leicht mit einer Sehnenentzündung verwechselt werden können.

Vielleicht hast du gehört, dass eine verspannte Wadenmuskulatur zur Tibialis-posterior-Tendinopathie führt, wenn die Bewegung des Sprunggelenks eingeschränkt wird. Studien belegen diese Annahme jedoch nicht. Unserer Erfahrung nach verstärken sich die Symptome, wenn du in der Reha die Waden zu früh zu stark dehnst.

Question 5

Was ist die beste Behandlung?

Accepted Answer

Eine Kombination aus Ruhe und gezielten Übungen ist in der Regel die beste Behandlung. Studien belegen die folgenden Ansätze:

Relative Ruhe – Vermeide Aktivitäten, die deine Schmerzen verschlimmern und passe dein Training an, damit deine Verletzung heilen kann.
Progressives Krafttraining – Baue die Kraft in deinem Fuß und Sprunggelenk langsam wieder auf.
Übungen zur Verbesserung deiner allgemeinen Kraft und Kontrolle – Stärke deine Rumpf- und Beinmuskulatur, um die Belastung beim Laufen und Springen besser zu verteilen.
Mobilitätstraining – Erreiche und erhalte eine gute Mobilität in den Gelenken und Muskeln der unteren Körperhälfte. Wadendehnungen können helfen, aber erst, nachdem die Verletzung etwas abgeklungen ist.
Optimale Bewegungsabläufe – Lerne, wie du deine gesamte kinetische Kette (alle miteinander verbundenen Körperteile) beim Laufen optimal nutzen kannst, insbesondere beim Aufkommen auf dem Boden.

Der Reha-Plan der App beinhaltet all diese Elemente. Am Anfang machst du Übungen mit geringer Belastung, um die Schmerzen zu lindern. Dann steigerst du langsam die Intensität, während deine Verletzung heilt.

Weitere Behandlungsoptionen:

Stützende Einlagen – Können hilfreich sein, wenn deine Füße zu stark nach innen kippen (sog. Überpronation).
Vollständige Ruhe – Lindert zwar zunächst den Schmerz, aber längere Ruhepausen sind nicht zu empfehlen. Dadurch verlierst du noch mehr an Kraft.
Massage – Kann zur Schmerzlinderung beitragen. Kräftiges Massieren kann aber die Symptome verstärken.
Elektrotherapie (wie Ultraschall) – Wird in aktuellen Studien nicht empfohlen.
Stoßwellentherapie – Kann in einigen Fällen helfen, aber die wissenschaftlichen Studien dazu sind nicht eindeutig.
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) – Können in einigen Fällen in der Anfangsphase helfen, werden aber bei anhaltender Tendinopathie (Schmerzen für mehr als sechs Wochen) nicht empfohlen.

Question 6

Wie lange dauert der Heilungsprozess?

Accepted Answer

Die Heilungsdauer hängt davon ab, wie lange die Verletzung bereits bestand, bevor du mit dem Reha-Plan beginnst:

Symptome seit weniger als 4 Wochen: 12 – 16 Wochen
Symptome für 4 – 12 Wochen: 4 – 6 Monate
Symptome seit mehr als 3 Monaten: 9 Monate oder länger

Question 7

Wie kann ich eine erneute Verletzung verhindern?

Accepted Answer

Du kannst Schmerzen im vorderen Schienbein vermeiden, indem du die Kraft deines Körpers erhältst und typische Trainingsfehler vermeidest. Wir empfehlen Folgendes:

Investiere in stützende Laufschuhe und Einlagen, falls erforderlich.
Gönn dir ausreichend Zeit zur Erholung nach intensiven Trainingseinheiten.
Vermeide plötzliche Steigerungen von Trainingsvolumen und -intensität.
Mache zweimal wöchentlich Krafttraining – je stärker deine Rumpf- und Beinmuskulatur ist, desto weniger belastest du deine Unterschenkel.
Integriere Gleichgewichtsübungen in deinen Trainingsplan – sie helfen dir, Kontrolle und Bewegungsmuster zu verbessern.
Schlafe ausreichend und passe deine Trainingsintensität an, wenn du dich erschöpft fühlst – du kannst dich leichter verletzen, wenn du körperlich oder geistig erschöpft bist.

Sobald du deine Reha abgeschlossen hast, steig auf einen der Lauftrainingspläne in der App um – sie beinhalten all diese Aspekte.

Question 8

Quellen

Accepted Answer

Houck, J., Neville, C., Tome, J., & Flemister, A. (2015). Randomized controlled trial comparing orthosis augmented by either stretching or stretching and strengthening for stage II tibialis posterior tendon dysfunction. Foot & ankle international, 36(9), 1006-1016.
Kulig, K., Burnfield, J. M., Requejo, S. M., Sperry, M., & Terk, M. (2004). Selective activation of tibialis posterior: evaluation by magnetic resonance imaging. Medicine & Science in Sports & Exercise, 36(5), 862-867.
Kulig, K., Reischl, S. F., Pomrantz, A. B., Burnfield, J. M., Mais-Requejo, S., Thordarson, D. B., & Smith, R. W. (2009). Nonsurgical management of posterior tibial tendon dysfunction with orthoses and resistive exercise: a randomized controlled trial. Physical Therapy, 89(1), 26-37.
Milani, C., Vyas, K., & Malik, G. (2022). Evidence-Based Diagnosis and Treatments of Posterior Tibialis Tendinopathy. Current Physical Medicine and Rehabilitation Reports, 10(4), 273-281.
Robinson, D., Mitchkash, M., Wasserman, L., & Tenforde, A. S. (2020). Nonsurgical approach in management of tibialis posterior tendinopathy with combined radial shockwave and foot core exercises: a case series. The Journal of Foot and Ankle Surgery, 59(5), 1058-1061.
Ross, M. H., Smith, M. D., Mellor, R., & Vicenzino, B. (2018). Exercise for posterior tibial tendon dysfunction: a systematic review of randomised clinical trials and clinical guidelines. BMJ open sport & exercise medicine, 4(1), e000430.