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Muskelfaserriss: Ursachen, Symptome und Behandlung

Läufer mit Schmerzen im Oberschenkel durch einen Muskelfaserriss
Sabrina Burkart
Sabrina Burkart
Apr 13, 2023
Medizinisch geprüft von
Nina Kasbauer
Ein Muskelfaserriss ist eine Verletzung, die durch Überbeanspruchung oder eine plötzliche Bewegung entsteht und zu Schmerzen, Schwellungen und Einschränkungen der Beweglichkeit führen kann. Insbesondere im Laufsport ist das Risiko eines Muskelfaserrisses erhöht. In diesem Artikel setzen wir uns mit dieser Verletzung auseinander.

Laufen ist eine großartige Möglichkeit, um körperlich fit zu bleiben und den Geist zu entspannen. Allerdings birgt das Laufen auch Risiken, wie Verletzungen. Eine der häufigsten Verletzungen beim Laufen ist der Muskelfaserriss.

Was ist ein Muskelfaserriss?

Muskelfaserrisse sind eine der häufigsten Verletzungen bei Athleten und Sportlern, insbesondere im Laufsport. Ein Muskelfaserriss entsteht, wenn eine Muskelbelastung die Kapazität des Muskels übersteigt. Dabei kommt es zu einer Überdehnung oder einem Riss in den Muskelfasern. Ein Muskelfaserriss tritt also auf, wenn sich die Fasern oder Faserbündel eines Muskels teilweise lösen oder vollständig reissen.

Aufbau des Muskels und seine Fasern

Ein Muskelfaserriss kann sehr schmerzhaft sein und zu einer Einschränkung der körperlichen Aktivität führen.

Ursachen eines Muskelfaserrisses

Muskelfaserrisse treten typischerweise aufgrund einer Überbeanspruchung des Muskels oder einer plötzlichen Bewegung auf. Im Laufen kommt es zu Muskelfaserrissen, wenn der Muskel während des Laufens zu stark gedehnt oder belastet wird. Dies kann durch Überbeanspruchung der Muskulatur (zu anspruchsvolles Training), Übertraining (fehlende Regeneration), unzureichendes Aufwärme oder Dehnen vor dem Lauf oder durch eine plötzliche Bewegung (zum Beispiel einen spontanen Richtungswechsel) verursacht werden.

Läufer sind besonders anfällig für Muskelfaserrisse, da sie ihre Muskeln während des Laufens kontinuierlich belasten. Insbesondere der Hamstring, der Quadrizeps und der Wadenmuskel sind häufig betroffen.

Ursachen für einen Muskelfaserriss

Einige der Ursachen für Muskelfaserrisse bei Läufern sind:
1
Intensitätssteigerung
Überbeanspruchung der Muskeln aufgrund einer zu schnellen Steigerung der Trainingsintensität
2
Anspruchsvolle Strecken
Überbeanspruchung der Muskeln aufgrund von längeren Laufstrecken oder Bergauf- oder Bergabläufen
3
Beschleunigung
Plötzliche Beschleunigung des Tempos beim Laufen
4
Fehlendes Aufwärmen
Unzureichendes Aufwärmen vor dem Training oder Wettkampf
5
Übertraining
Unzureichende Regeneration nach dem Training beziehungsweise zwischen Trainingseinheiten

Symptome von einem Muskelfaserriss

Die Symptome eines Muskelfaserrisses können je nach Schweregrad der Verletzung variieren. Typischerweise tritt bei einem Muskelfaserriss ein plötzlicher Schmerz im betroffenen Muskel auf. Der Schmerz kann sehr intensiv sein und wird oft als stechend oder brennend beschrieben.

In einigen Fällen kann auch ein hörbares Geräusch wie ein "pop" zu hören sein. Der betroffene Muskel kann auch angeschwollen sein und es können Blutergüsse auftreten.

Zudem kommt es typischerweise zu Bewegungseinschränkungen des betroffenen Muskels.

Blutergüsse bei einem Muskelfaserriss

Die Behandlung und Heilungsdauer eines Muskelfaserrisses

Wenn es zu einem Muskelfaserriss gekommen ist, ist es wichtig, die betroffene Stelle zu kühlen und zu schonen.

Eine Ruhepause von einigen Tagen ist in der Regel notwendig, um dem Muskel Zeit zu geben, sich zu regenerieren.  Studien haben zudem gezeigt, dass durch einen frühen gezielten und kontrollierten Belastungsbeginn nach einer akuten Muskelverletzung die Zeit bis zum Wiedereinstieg in den Sport auch verkürzt werden kann.

Die genaue Behandlung und Heilungsdauer eines Muskelfaserrisses oder einer Muskelzerrung hängt von der Schwere der Verletzung ab.

Leichter Muskelfaserriss

In leichten Fällen kann die PECH-Regel (Pause, Eis, Compression, Hochlagern) angewendet werden, um den akuten Schmerz zu lindern.. Frühe Aktivierungen, schon wenige Tage nach dem Auftreten der Verletzung, können dabei helfen, den Heilungsprozess zu beschleunigen.

Wichtig ist den Muskel nachhaltig zu stärken. Folge dazu am besten einem aufbauendem, schmerzadaptiertem Krafttraining, das auf deine Verletzung abgestimmt ist.

Nach ca. 4-6 Wochen solltest du wieder uneingeschränkt trainieren können.

Schwerer Muskelfaserriss

Bei einem schweren Muskelfaserriss ist es wichtig, die betroffene Stelle ebenfalls ausreichend zu schonen und zu ruhen, um die Heilung zu fördern. Zudem können Schmerzmedikamente wie Ibuprofen kurzfristig und zeitlich begrenzt zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden.

In einigen Fällen kann auch eine Operation notwendig sein, um den Muskel zu reparieren. Am besten besprichst du diese Option mit deinem Orthopäden.

Wie auch bei einem leichten Muskelfaserriss ist die wichtigste Intervention für deine Verletzung physiotherapeutisches, graduelles Krafttraining, um deinen Muskel wieder aufzubauen und zukünftigen Folgeverletzungen vorzubeugen.

Die Heilungsdauer eines schweren Muskelfaserrisses kann in etwa 12 Wochen dauern. Sollte auch die Sehne verletzt worden sein, kann sich die Heilungsdauer auf bis zu 4 Monate erstrecken.

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Vorbeugung eines Muskelfaserrisses

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einem Muskelfaserriss vorzubeugen.

Der wichtigste Faktor hierbei ist die Durchführung eines präventiven Kräftigungsprogramms der entsprechenden Muskelgruppen der unteren Extremität, um den Körper auf die Belastungen, die beim Laufen auf den Körper wirken, vorzubereiten.

Eine ausreichende Erwärmung und Dehnung vor dem Laufen ist außerdem wichtig, um die Muskeln auf die bevorstehende Belastung vorzubereiten.

Auch eine schrittweise Steigerung der Belastung und der Laufumfänge oder Tempovariationen kann helfen, Überlastungen zu vermeiden.

Das Tragen von geeignetem Schuhwerk und die Vermeidung von Übertraining sind ebenfalls wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung von Muskelfaserrissen.

Ein regelmäßiges Training mit abgestimmten Regenerationsphasen kann auch helfen, den Muskel zu stärken und das Risiko von Verletzungen zu reduzieren.

Fazit

Viele Läufer:innen erleben im Laufe ihrer Karriere einen Muskelfaserriss. Mit einer ausreichenden Vorbereitung und der Durchführung eines präventiven Krafttrainings für Läufer:innen kann das Verletzungsrisiko reduziert werden.

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Verletzungen vorbeugen und behandeln
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Im Falle einer Verletzung kann durch Kühlung und durch kurzfristige Schonung des betroffenen Bereichs, mit einer anschließenden Durchführung eines progressiven Kräftigungsprogramms ein nachhaltige Rückkehr zum Laufen gewährleistet werden.

Je nach Schweregrad deines Muskelfaserrisses ist dein Muskel nach 6-12 Wochen, bei zusätzlichen Sehnenverletzungen in bis zu 4 Monaten, wieder geheilt.



Sabrina Burkart
Sabrina Burkart
Sabrina Burkart hat Sportwisschenaften an der Universität Wien und Physiotherapie an der FH Campus Wien studiert. Praktische Erfahrung hat sie als Physiotherapeutin unter anderem bei der Jugend Damen Handball Nationalteams Österreich gesammelt.
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